In der modernen Pharmakologie geht Innovation über die Entwicklung neuer Wirkstoffe hinaus. Auch die Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Arzneiformen – sogenannte galenische Innovationen – können einen signifikanten therapeutischen Mehrwert bieten. Sie verbessern nicht nur die Verträglichkeit und Lebensqualität der Kund:innen, sondern tragen auch dazu bei, das Markenvertrauen zu erhöhen und die Bindung von Kund:innen langfristig zu fördern.
Die Darreichungsform eines Medikaments hat einen direkten Einfluss auf dessen Wirkung und Akzeptanz. Ein Wirkstoff, der in flüssiger Form angeboten wird, kann beispielsweise Kund:innen zugutekommen, die Schwierigkeiten beim Schlucken haben.
Zudem kann die Wahl der Darreichungsform Neben- und Wechselwirkungen reduzieren oder eine präzisere Steuerung der Wirkstofffreisetzung ermöglichen. Dies führt nicht nur zu einer besseren Verträglichkeit, sondern auch zu einem positiven Markenerlebnis.
Allerdings kann gerade im OTC-Bereich die immense Auswahl an verschiedenen Darreichungsformen gleicher Wirkstoffe – beispielsweise in Sachets, als Pillen, Zäpfchen, Pflaster, Gummis, Brausetabletten oder in Flüssigform – für Kund:innen auch herausfordernd sein.
Um Verwirrung bei den Kund:innen zu vermeiden und ihnen den Mehrwert innovativer Arzneiformen verständlich zu machen, bedarf es einer durchdachten Vorgehensweise. Besonders wichtig sind dabei:
Für Hersteller ist die Entwicklung neuer Darreichungsformen als therapeutische Leistungskomponente eine Möglichkeit, sich nicht nur durch Innovationskraft, sondern auch durch Mehrwert abzuheben. Denn das Preis-Leistungs-Verhältnis spielt letztlich auch bei Medikamenten eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Die Kund:innenzufriedenheit hängt massgeblich davon ab, ob Wirkung und Einnahmekomfort verstanden werden und den Preis rechtfertigen.
Ein Blick in die Zukunft wirft die Galenikerin Prof. Dr. Olivia Merkel im Wissensmagazin von Eppendorf, die von zukünftigen Medikamenten erwartet: «Dass sie geschlechtsspezifisch besser wirken, Stichpunkt Gendermedizin. Aber auch, dass wir Kinder zielgerichteter behandeln können, denn sie sind eben nicht nur «kleine Erwachsene». Und ein Wunschgedanke auf Forschungsseite ist natürlich, die personalisierte Therapie zu unterstützen.»
Lesen Sie in unserem Pharmareport, wie Sie durch galenische Innovationen und strategisches Marketing das Vertrauen Ihrer Zielgruppen stärken können.