
Der Begriff «Lean Management» ist Ihnen sicherlich nicht neu. Das Konzept hat vor allem in den letzten 15 Jahren an Popularität gewonnen und wird in verschiedensten Branchen zur Prozessoptimierung angewandt; seit neuem auch im Gesundheitswesen. Es lohnt sich, sich mit dem Konzept genauer zu beschäftigen, denn «lean» liegt nicht nur im Trend, es ist eine Voraussetzung für die effiziente, gewinnorientierte und patientenorientierte Praxisführung. «Lean» heisst, das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen (Qualität/Mehrwert) zu optimieren.
Lean Management basiert auf dem in den 50er Jahren entwickelten Toyota Produktionssystem. Ziel der sogenannten Lean-Produktion war es, Prozesse zu eliminieren, welche für das finale Produkt keinen Mehrwert brachten. So konnten Verbesserungen in Produktivität, allgemeiner Effizienz und Kosteneffizienz erzielt werden. Hierauf basiert auch der allgemeine Grundgedanke des Lean Managements: Arbeitsprozesse und Unternehmensziele sollen stetig optimiert werden und gleichzeitig sollen Verschwendung, unnötige Kosten und Fehler vermieden werden. Lean Management ist letztlich eine Philosophie der Unternehmensführung und -organisation, die sich auf alle Aktivitäten ausrichtet – immer mit dem Kunden oder der Kundin mit seinen/ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt.
Lean Management Prinzipien, die in der Gesundheitsversorgung besonders wichtig sind:
• Patientenorientierung
Der Kunde oder Patient steht immer im Vordergrund. Die Kundebedürfnisse (Mehr-/werte) müssen bekannt sein und verstanden werden. Welche Aktivitäten erzeugen wirklich Mehrwerte für den Patienten und Kunden und welche Aufwände sind überflüssig? Die Prozesse werden auf den Kundenbedürfnissen basiert entwickelt.
• Wertstromanalyse
Alle Arbeitsprozesse sollen, von Start bis Ende, analysiert werden. Welche (Teile der) Prozesse generieren Mehrwert, welche nicht? Nicht direkt wertschöpfende aber notwendige Prozesse (z.B. Administratives, Triage, Rezepte, Termine) sollten maximal reduziert und effizient digitalisiert werden.
• Flussprinzip
Nach Analysierung des Wertstroms sollen die Arbeitsabläufe jedes Teams und die Interaktion zwischen den Teams reibungslos definiert werden.
• Kontinuierliche Verbesserung
Jede Ressource und jede Aktivität soll letztlich immer zu einem Mehrwert für den Kunden führen. Diese Selbstoptimierung muss kontinuierlich kritisch validiert werden.
In den Strategieprojeken von Lumina Health steht immer die umfassende Analyse der transaktionalen und emotionalen Patientenbedürfnisse im Vordergrund. Erst wenn diese – unterteilt in Leistungsfaktoren, Begeisterungsfaktoren und Hygienefaktoren – evaluiert sind, werden Angebote und Prozesse definiert.
Interessant hierzu auch die Plattform: www.leanhealth.ch der zhaw. Leanhealth.ch ist ein Wissensportal zum Thema Lean-Transformation für Organisationen des Gesundheitswesens. Es bietet für Leistungserbringer ein wissenschaftlich fundiertes, praxisnahes Konzept, um sich zu Lean-Organisationen zu verändern.