
Die dritte Ausgabe von FutureHealth Basel stand ganz im Zeichen der fortschreitenden Digitalisierung und dessen Auswirkungen für Patienten, Medizin und Industrie. Unter dem Motto «Me, Myself and Algorithms» drehte sich alles um das Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, Mensch und Gewinn. Und dies in einem spannenden Format mit Keynotes, Patientenperspektiven und Pitches von innovativen Start-ups.
Kritisch und differenziert wurde hinterfragt, wie eine wirklich intelligente und personalisierte Medizin aussehen könnte. Es soll nicht auf jeden Trend aufgesprungen werden, denn das kann zur Lösung der falschen Probleme führen oder zu fehlenden ethischen Grundlagen.
Besonders interessant waren die Ausführungen des Verhaltensökonomen David A. Asch, MD, MBA, Professor an der Wharton School und University of Pennsylvania. Er führt unterhaltsam aus, dass Menschen Anreize benötigen, damit sie die richtigen Entscheidungen treffen. Nicht nur die Patientinnen und Patienten müssten ihr Verhalten verändern, um gesünder zu werden, auch das Gesundheitspersonal muss seine Gewohnheiten anpassen, damit unnötige Kosten vermieden werden und die bestmögliche Betreuung geboten wird. Aber wie bringt man Menschen dazu, auch wirklich die richtigen Entscheidungen zu treffen? Information führe nicht automatisch zum richtigen Verhalten, so Dr. David A. Asch. Das menschliche Wesen sei inhärent sehr resistent gegenüber Veränderungen. Wir müssen verstehen, dass Menschen nicht rational und vernünftig handeln, nur weil sie etwas wissen. Man muss die Menschen bei ihren „Verhaltensreflexen“ packen, um Veränderungen voran zu bringen. Beispielsweise weiss man, dass Menschen sich Gedanken darüber machen, was andere über Sie denken. Also sollte man das Verhalten öffentlich machen: z.B. zum Thema, Bewegung, Organspende, Rauchen oder Impfung. Die soziale „Kontrolle“ würde dann automatisch das Verhalten in die richtige Richtung lenken.
Asch schliesst ab mit den Worten: „Mit den richtigen Anreizen können Entscheidungen positiv beeinflusst werden. Manchmal brauche es nur einen kleinen Anstoss (nudge), damit man sein Verhalten ändert. Besser funktionieren finanzielle Anreize und soziale Kontrolle, wie zahlreiche Studien belegen. So hat bereits ein Bild eines Augenpaares über dem Waschbecken dafür gesorgt, dass sich das medizinische Personal in einem Krankenhaus doppelt so oft die Hände wasche.“
So einfach.